Pferdegestützte Traumatherapie

selbstermächtigung & stabilität

Begleitung in Grenzbereichen

Wir möchten Menschen aus heilenden und pädagogischen Berufen Möglichkeiten vermitteln, einen wertfreien, äußerst achtsamen, unterstützenden und stabilisierenden Raum für Menschen anbieten zu können, die ihre schmerzhaften Erlebnisse verarbeiten und über sie hinauswachsen möchten. In diesem erwartungsfreien Rahmen darf sich alles im Tempo des Klienten zeigen. So kann Öffnung, Veränderung und Heilung entstehen, weil sich Menschen anvertrauen und sicher fühlen.

Wie in allen unseren Ausbildungsmodulen geht es auch in dieser Weiterbildung vor allem um Selbsterfahrung. In dem Maße, in dem wir als Prozessbegleiter unsere Fähigkeiten entwickeln, für unsere Bedürfnisse zu sorgen, unsere Beziehungsfähigkeit zu stärken, in Kontakt mit unserem Körper und unserem Erleben zu sein oder auch in intensivsten emotionalen Zuständen präsent und offen zu bleiben, umso mehr können wir auch anderen Menschen helfen diese Räume zu betreten.

Unsere pferdegestützte Traumatherapie zielt darauf hin, einen Raum zu schaffen, der Sicherheit und Vertrauen schafft und damit der Heilung die Türen öffnet. Dazu bieten wir sorgfältig ausgewählte praktische Übungen und einen fundierten Überblick an theoretischen Grundlagen in der Traumatherapie an.

Regulation & Lebensenergie

Bereits im Bauch der Mutter und in den ersten Lebensjahren werden die wichtigsten Grundlagen für ein erfülltes und glückliches Leben gelegt. Wenn wir als Kinder in einer sicheren Bindung aufwachsen, können wir unsere Impulse frei leben und jedes Gefühl darf den im Moment stimmigen Ausdruck bekommen. Jeden Augenblick lebt dieser kleine Mensch in permanentem Fluss, neugierig, offen und lebendig. Die Erfahrung von liebevoller Nähe und Aufmerksamkeit, ermöglicht es uns Vertrauen in uns und unsere Existenz zu entwickeln.

Im Laufe unserer Entwicklung verändert sich jedoch dieser ursprüngliche Ausdruck aufgrund von schmerzhaften und manchmal lebensbedrohlichen Erfahrungen, wie gewaltvolle Übergriffe, Missbrauch, Vernachlässigung oder Verlust. Wir machen Bekanntschaft mit der Sinnlosigkeit, der Angst, der Scham, der Hilflosigkeit oder der Ohnmacht. All das legt sich über unseren heilen Kern, wie ein Nebel, der uns langsam den klaren Blick auf das verstellt, was wir eigentlich sind. Aus der Erfahrung heraus uns schützen zu müssen, entwickeln wir Überlebensstrukturen, die vielleicht in der Frühzeit unseres Lebens geholfen haben unerträgliche Erfahrungen zu bewältigen bzw. zu überleben, aber heute als mechanische Anpassungsstrategien unser Leben oft extrem beeinträchtigen.

Heute wissen wir, dass ein Teil unseres Nervensystems unabhängig und selbstständig reagiert, es entzieht sich unserer willentlichen Steuerung. Dieses autonome Nervensystem hat erheblichen Einfluss auf das menschliche Verhalten, insbesondere wenn echte oder vermeintliche Gefahr im Verzug ist. Wenn eine Situation als bedrohlich erscheint – oder ist – werden Teile unsers Körpers aktiviert, damit wir uns verteidigen oder flüchten können. Bei extremen Situation kann unser Nervensystem sogar dafür sorgen, dass wir nicht mehr fühlen müssen oder sogar „einfrieren“. Wir befinden uns in einer Art Ausnahmezustand, der uns schützend unterstützte, wenn wir überfordert waren. Dieser erstarrte Zustand kann von unserem Zellgedächtnis lange „gespeichert“ werden und führt manchmal dazu, dass das Nervensystem nicht mehr zu einem ausgeglichenen, neutralen Zustand zurückfindet. Die Betroffenen können dann oft nicht mehr schlafen, wenn sie müde sind, sind leicht reizbar, depressiv, chronisch angespannt, ziehen sich zurück, haben Angstzustände oder alles erscheint ihnen sinnlos. Selbstzweifel und Selbstkritik sind an der Tagesordnung.

Pferde unterstützen Menschen selbstermächtigt mit Traumata umzugehen. Maßgeblich für den therapeutischen Prozess in diesem Zusammenhang, ist die energetische Verwurzelung der Pferde in sich selbst, ihre Fähigkeit im Augenblick präsent zu sein, ihr überwiegend regulierter Zustand und die Tendenz immer wieder zu diesem ausgeglichenen Ruhepunkt zurückzukehren. Das überwiegend regulierte Nervensystem der Pferde unterstützt die Neurozeption von Sicherheit beim Menschen. Neurozeption ist ein Bergriff, den Dr. Stephen Porges, der Begründer der Polyvagaltheorie geprägt hat und der die Fähigkeit aller Säugetiere (einschließlich des Menschen) beschreibt, ihr Umfeld permanent und unterbewusst auf potenzielle Gefahren hin zu scannen. Wenn wir uns in Gefahr wähnen, erzeugt der Grenzstrang des Sympathikus, einer der drei Nervenkreisläufe des autonomen Nervensystems, der für Flucht und Kampf und so für unseren Schutz zuständig ist, eine Abwehrhaltung und mindert dadurch unsere Möglichkeiten zu emotionaler Öffnung und tiefem Kontakt zu unserer Lebensenergie und anderen Menschen. Das heißt, wenn wir uns mit Menschen und Situationen nicht sicher fühlen oder unsere Emotionen und Gefühle uns wieder einmal drohen zu überschwemmen, haben wir, vereinfacht ausgedrückt, keine Möglichkeit uns auf Wachstum und Entwicklung einzulassen.

Menschen können sich die Fähigkeit der Pferde, ausgeglichen zu sein, nutzbar machen. Die meisten unserer Klienten fühlen sich in der Gegenwart von einem regulierten Pferd, das also entweder gelassen grast, ruhig vor sich hin döst oder entspannt neben einem Klienten steht, sicher und sie erleben solche Situationen als beruhigend und unaufdringlich. Der ventrale Vagus, der Teil des Nervensystem des Pferdes, der für soziale Interaktion, Ruhe, Ausgeglichenheit oder Entspannung verantwortlich ist, hilft also auch den Menschen sich selbst zu regulieren und ihre Zustände von Angst, Anspannung, Trauer oder Schmerz leichter tragen zu können. Nachdem sich diese Gefühle in den Menschen etwas beruhigen durften, wird diese Verbindung, bzw. was sie hervorruft, von vielen Klienten als heilsam, berührend, herzöffnend und warm beschrieben. Nicht selten stellen sich Gefühle von Geborgenheit, Vertrauen und Sicherheit ein.

Das sind Attribute und Vorgänge, die in der Mensch-Mensch Beziehung bei vielen vor langer Zeit verloren gingen, aber in der Verbindung von Mensch zu Pferd wieder positiv erlebt werden können. So wird ein Prozess in die Wege gleitet und gefördert, der von Neurobiolgen wie Dr. Gerald Hüther als Neuverhandlung bezeichnet wird. Hier werden durch achtsames und vorsichtiges Vorgehen, der Situation angemessenes und individuelles Tempo, eine vertrauensvolle und sichere Umgebung, Erfahrungen, die im Gehirn als schmerzhaft oder lebensbedrohlich abgespeichert sind, um positive Assoziationen ergänzt oder letztendlich sogar ersetzt. So entstehen Chancen zur Modifikation und Transformation unserer Reaktionen auf alte Erlebnisse. Es werden Selbstreflexion und persönliche Entwicklung, bis hin zur Auflösung alter Muster oder emotionaler Limitierungen möglich.

Diese Unterstützung der Regulationsfähigkeit von Menschen durch Pferde wird als eine der Grundlagen der pferdegestützten Traumatherapie erlebt. Menschen, die in Kontakt mit Pferden kommen berichten regelmäßig davon, dass Spannungen abnehmen, dass sich etwas in ihnen beruhigt und mehr innerer Frieden entsteht. Langsam wird so auch die Verbindung zu anderen Menschen wieder einfacher.

In unserer Arbeit geht es nicht darum, jemand in eine bestimmte Richtung zu bewegen, sondern um das behutsame Erkennen und Erleben des aktuellen Zustandes im Hier und Jetzt. So kann die Fähigkeit zum Selbstbezug, sowie das erfüllende Gefühl handlungsfähiger und selbstbestimmter zu werden, entstehen.

Das Online-Formular für die Weiterbildung findest Du weiter unten auf dieser Seite.

 

"Sicherheit ist die Therapie"

Dr. Stephen Porges

Leben Lieben Lernen - Persönlichkeitsentwicklung

Inhalte der Weiterbildung:

Inhalt der Weiterbildung:

Unsere Erfahrung

Unsere tiefgreifende Erfahrung aus Seminaren, Coaching-Sitzungen und therapeutischen Prozessen macht es uns möglich Menschen darin auszubilden, einen Raum des Wachstums zu kreieren, der durch Vertrauen, Offenheit, Mitgefühl, Freunde, Geborgenheit und Authentizität getragen ist. Absolventen-Treffen und Gruppen-Supervisionen unterstützen einen gegenseitigen Erfahrungsaustausch und die Weiterentwicklung der pferdegestützten Arbeit.

Wir sind beide nun seit über 15 Jahren im pferdegestützten Coaching bzw. der pferdegestützten Therapie zuhause und blicken auf einen breiten und sehr differenzierten Erfahrungsschatz in dieser heilsamen Arbeit zurück.

 

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